Täterprofil

Obwohl seit 2015 die Einbrüche zurückgegangen sind, findet laut Statistik nach wie vor alle drei Minuten ein Einbruch statt. Doch wer sind die Täter eigentlich?
Den typischen Einbrecher gibt es heute nicht mehr. Weder spielen Alter, noch Nationalität oder Geschlecht eine Rolle. Statistisch gesehen begehen Männer jedoch häufiger Einbrüche als Frauen.

In organisierten Tätergruppen, lässt sich jedoch ein deutliches Muster erkennen. Hier werden häufig Kinder, Jugendliche oder junge Frauen gezielt auf Diebestouren geschickt. Der Grund ist simpel: Diese Personengruppen fallen weit weniger auf und erregen folglich weniger Misstrauen. Zudem sind Kinder bzw. Jugendliche häufig noch nicht strafmündig, sollten sie von der Polizei geschnappt werden. Die jungen Täter stammen häufig aus Ost- bzw. Südosteuropa und werden gezielt von den Kriminellen nach Deutschland gebracht, um für diese Einbrüche auszuüben. Werden die Kinder erwischt oder sind bei der Polizei namentlich bekannt, werden sie anschließend entweder in eine andere Stadt oder aus dem Land gebracht. Eine Strafverfolgung müssen die Drahtzieher häufig nicht fürchten. Da die Banden quer durch Europa ziehen, können die Täter leicht über die offenen Grenzen flüchten, wenn diese in Bedrängnis geraten. Neben Deutschland ist vor allem Frankreich von den Einbrüchen durch Diebesbanden betroffen.

Ein Einbruch durch eine solch organisierte Bande ist jedoch eher die Seltenheit. Weitaus häufiger schlägt der so genannte Gelegenheitstäter zu. Tatsächlich verübt diese Tätergruppe die häufigsten aller Einbrüche in Deutschland. Ein Gelegenheitstäter arbeitet spontan. Häufig durchstreift er die nähere Umgebung nach einem geeigneten Objekt. Hierbei achtet er weniger darauf, ob in dem Gebäude viel zu holen ist, sondern überprüft nur ob er möglichst einfach hineinkommt. Ist das Haus scheinbar verlassen, wird er sich auf gut Glück an die Arbeit machen. Im Gegensatz zu geübteren Dieben, fehlt ihm jedoch häufig die Routine, so dass er in der Regel vor verbesserten Tür- oder Fenstersicherungen kapitulieren muss. Der Gelegenheitstäter wird sich selten länger als fünf Minuten mit dem Einbruchsversuch aufhalten. Die Einbruchsspuren sind hierbei oft nicht sichtbar oder werden erst weitaus später von den Bewohnern bemerkt.

Professionellere Diebe, haben dagegen eine andere Vorgehensweise. Zum einen schlägt diese Tätergruppe, sowohl in der näheren, als auch in weiter entfernt liegenden Gebieten zu. Zum anderen, hat diese Gruppe ein bestimmtes Ziel vor Augen und bricht nicht wahllos in ein Gebäude ein. Aus diesem Grund investieren professionelle Täter auch deutlich mehr Zeit in die Vorarbeit, als ein Gelegenheitstäter. In der Regel kundschaftet diese Tätergruppe das Gebäude einige Tage vorher gründlich aus. Sie versuchen die Gewohnheiten der Bewohner kennenzulernen um möglichst einen Zeitpunkt abzupassen, an dem diese nicht zu Hause sind. Außerdem kundschaftet er mögliche Fluchtwege und Verstecke in der näheren Umgebung aus, falls eine Flucht nötig ist.
Ein Profi ist meist innerhalb weniger Sekunden im Haus, da er im Umgang mit Werkzeug oder Dietrich geübt ist. Zudem verfügt er häufig über ausgereiftere Methoden wie beispielsweise das Fensterbohren.