Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist zwar zuletzt wieder ein wenig gesunken – auf rund 150.000 im Jahr 2017 – aber im Zehnjahresvergleich sind die Zahlen weiterhin deutlich erhöht. Hinzu kommt die nach wie vor geringe Aufklärungsquote bei Einbrüchen von oft weniger als 20 Prozent.
Wohnort
Wie hoch die Gefahr ist, Opfer eines Einbruchdiebstahls zu werden, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zunächst spiel der Wohnort eine Rolle. In Bayern lebt es sich am sichersten. Wer auf dem Land lebt, wird wesentlich seltener Einbruchs-Opfer als ein Großstadtbewohner. Einbruchs-Hochburgen, sind Hamburg, Berlin und Bremen.
Tatorte – Auch die Wohnform hat Einfluss auf die Einbruchswahrscheinlichkeit
Neben dem Wohnort spielt auch die Wohnlage und nicht zuletzt die Wohnform eine wichtige Rolle. Mit Vorliebe steigen Einbrecher in Mehr- und Einfamilienhäuser ein, Hochhäuser werden hingegen seltener zum Tatort. Eine gute Nachbarschaft stellt ein nicht zu unterschätzendes Hindernis für Einbrecher dar. Vor allem in der Urlaubszeit kann der Nachbar nach dem Rechten sehen: den Briefkasten leeren oder den Rasen mähen. So können Einbrecher nicht auf den ersten Blick erkennen, dass der Eigentümer verreist ist.
Täterprofil und Aufklärungsquote
Die überwiegende Mehrheit der Täter sind deutsche Staatsbürger – viele wohnen in der selben Gemeinde oder dem Kreis des Tatortes. Zunehmend ist die Polizei auch mit ausländischen Banden konfrontiert, die planmäßig vorgehen und auf ihren Beutezügen teilweise durch ganz Europa reisen. Im Fall von Bandenkriminalität ist eine Aufklärung des Einbruchs besonders selten.
Die Aufklärungsquote für Einbrüche ist weiterhin niedrig. Im Bundesschnitt liegt sei bei nur ca. 20 Prozent. Dabei schwanken die Zahlen je nach Bundesland und Wohnort stark. Weniger als drei Prozent der Einbrecher werden später auch verurteilt. Bei zwei Drittel aller Fälle, erhebt die Staatsanwaltschaft wegen zu dünner Beweise keine Anklage.
Folgen
Nicht nur der Verlust von Wertgegenständen macht Betroffenen zu schaffen, ein Einbruch führt häufig zu einem erhöhten Unsicherheitsgefühl. Jemand Fremdes ist in die Privatsphäre des Einbruch-Opfers eingedrungen. Dies wird von vielen als schwere psychische Belastung wahrgenommen. Jeder dritte erleidet beim betreten der häufig vollkommen durchwühlten Wohnung einen akuten Schock. In der Folge kann es zu Angstzuständen und akuten Schlafstörungen kommen, die die Lebensqualität erheblich beeinflussen. Wenn solche Probleme länger als eine Woche anhalten, sollte ein Arzt konsultiert werden und ein womöglich entstandenes Trauma mit Hilfe eines Therapeuten oder Psychiater verarbeitet werden.
Einbrecher haben es vor allem auf Unterhaltungselektronik, Bargeld und Schmuck abgesehen. Besonders schwer für Betroffene ist vor allem der Verlust von Erbstücken – und im Falle von Smartphones oder Computern – der Verlust von persönlichen Daten und Erinnerungen.